Claudia Reinhardt

NEID - Magazine

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1992 gründeten Ina Wudtke, Heiko Wichmann und ich NEID. Den Namen für unser Magazin entnahmen wir dem Vokabular der freudschen Psychoanalyse (Penisneid).

Mein Schwerpunkt waren feministische Themen – Prostitution, Perversion, Abtreibung, Paragraf 218, Queerness und Identität.Für die erste Ausgabe 1992 führte ich ein Interview mit Judith Butler. Ich besuchte die Pornoproduzentin Teresa Orlowski, lernte den Berliner Filmemacher Lothar Lampert kennen, interviewte den Schriftsteller Dennis Cooper aus den USA.Ich schrieb Artikel und Porträts, verantwortete Modestrecken und vier Cover-Bilder.

Bis zu meiner Reise in die USA 1996 war ich Mitherausgeberin von sieben Ausgaben.Die erste NEID-Ausgabe gab es in kleiner Kopierauflage, in Fanzine-Manier. Später entwickelte sich das Heft zu einem professionellen Vierfarbdruck-Magazin. Neben der Zeitschriftenproduktion organsierten wir Ausstellungen, Performances, Events und Partys. Wir bespielten Clubs ('Substanz', München), Kinos ('Metropolis', HH) und Plattenläden. Wir kuratierten für Museen ('Louisiana', Museum of Modern Art/Kopenhagen), und Ausstellungen ('Berlin Biennale', Berlin) – wir übersetzten und vermittelten von Underground zu etabliertem Kunst- und Kulturgeschehen. Eine umfangreiche Internetpräsentation wurde von Heiko Wichmann installiert.Sieben Publikationen und Aktionen sind hier einzusehen.

https://www.thing.de/neid/